Die Europäische Union (EU) hat am Freitag, den 25. Februar, beschlossen, das Vermögen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seines Außenministers Sergej Lawrow zu suspendieren. Die Entscheidung fällt nach dem ersten Teil einer Reihe von Sanktionen gegen die russische Besetzung der Ukraine am Donnerstag. Allerdings gibt es innerhalb der 27 EU-Staaten Meinungsverschiedenheiten darüber, wie man gegen Moskau vorgehen soll: Litauen will, dass die EU den Ton anzieht, während Deutschland in Alarmbereitschaft ist.
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Litauen fordert Swift auf, aufzuhören
Litauen drängt seine Verbündeten, schneller vorzugehen, und die Folgen für Wladimir Putin sind sehr schmerzhaft. Russland kann sich aus dem Swift-Bankensystem zurückziehen Dieses internationale Interbanken-Zahlungssystem ist eine Genossenschaft, die Zahlungen zwischen Ländern erleichtert. Es funktioniert, indem es in Dollar bezahlt wird, und Russland ist davon abhängig, insbesondere für seine Exporte von Kohlenwasserstoffen. Wird Russland ausgeschlossen, werden Finanztransaktionen zwischen russischen Unternehmen und ihren europäischen Partnern stark beeinträchtigt. Alles wird verlangsamt und es müssen manuelle Verfahren gefunden werden, um die zu zahlenden Beträge zu ändern, was mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Diese Abweichung von Swift wäre aus litauischer Sicht sehr sinnvoll.
Während es derzeit keine Pläne gibt, den Rückzug von Swift in das zweite EU-Sanktionspaket aufzunehmen, könnte er Teil einer dritten Stufe sein. Der Druck auf Russland wird dadurch maximiert, dass der Premierminister und der ehemalige Finanzminister wissen, wann sie ihn einsetzen müssen. Litauen erwägt auch ein Verbot, Gas und Öl aus Russland zu kaufen, mit sofortigen Konsequenzen.
Deutschland setzt auf Russland
Die Frage der Sanktionen wird auch in Deutschland diskutiert, das den Sanktionen sehr skeptisch gegenübersteht. Das Land ist mit 25 Milliarden pro Jahr einer der größten ausländischen Investoren in Russland. Berlin befürchtet eine mögliche Reaktion Moskaus nach europäischen Sanktionen. Finanzminister Christian Lindner räumt harte und schmerzhafte Sanktionen gegen Russland ein, will Deutschland in diesem Jahr aber nicht über 100 Milliarden Euro verschulden, ein Ziel, das bereits vor dem russisch-ukrainischen Konflikt gesetzt wurde. Deutschland hat sehr starke Wirtschaftsbeziehungen mit Russland, der Vorteil, diese Wirtschaftsbeziehungen über die Jahre zu weben: Es gibt mehr als 3.600 deutsche Unternehmen mit 277.000 Beschäftigten. Diese jahrelang vorherrschende Handelsdiplomatie wurde einfach erschüttert.
Berlin ist in der Möglichkeit von Sanktionen eingeschränkt. Energieoperationen werden zum Beispiel durch die starke Abhängigkeit Deutschlands von Russland erschwert. Tatsächlich stammen 55 % seines Gases aus Russland. Energiesanktionen gehen also zu Lasten deutscher Familien. Olaf Scholz hat am Dienstag auf Bitten von Mitgliedern seiner Regierung, vor allem den Grünen und Westmächten, schließlich beschlossen, das Projekt NordStream 2 auszusetzen. Der Bau der neuen Gaspipeline, die Milliarden Euro kosten und die russischen Gasimporte nach Deutschland erhöhen wird, wurde ausgesetzt.
Auf militärischer Seite ist Deutschland nicht mehr in der Lage, sich stärker zu beteiligen, als es ohnehin schon an den NATO-Streitkräften ist. So verbindet es sich mit seinen Verbündeten.
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