Von unserem Korrespondenten in Berlin,
Michael Mahlberg empfängt in seiner Kirche. Der Pfarrer von Saint-Jacques steigt die Stufen hinauf, die zum kleinen Gemeindesaal führen, der für den Empfang der Jugendlichen reserviert ist. Vor sieben Jahren gründete er Greifswald für Alle, einen Verein, der sich gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt.
Der Verband ruft heute erneut zu Toleranz auf: „Ich glaube, dass sich in Deutschland insgesamt, nicht nur in Greifswald, die gesellschaftliche Mitte nach rechts verschoben hat. „, bemerkt Michael Mahlberg. „ Vor zehn Jahren hätten wir gesagt: „Klar, wir nehmen Flüchtlinge auf“, und plötzlich sagen wir uns: „Aber wir können nein sagen.“ Als wäre alles freie Meinungsäußerung…»
Discord Container Village
Im vergangenen Jahr kamen 250.000 Einwanderer nach Deutschland, ein Anstieg von 30 % innerhalb eines Jahres. Hinzu kommen 1,2 Millionen ukrainische Flüchtlinge. Die Verantwortung zu koordinieren, die Aufgabe für Kommunen ist enorm. Wohnen, Schulbildung, Sprachkurse … Bürgermeister müssen sich auch um die Belange eines Teils der Bevölkerung kümmern. In Greifswald löste ein Plan, neben einer Schule ein Containerdorf für Migranten zu bauen, einen Brand aus.
Eine Gruppe wütender Bürger, die sogenannten Rechtsextremen, brachte daraufhin die Idee eines Referendums ins Spiel. „Proteste und Proteste begannen sich zu organisieren, und wir machten uns daran, die Möglichkeit zu prüfen, ein Volksinitiativen-Referendum zu organisieren. Dafür mussten 4 gesammelt werden000 Unterschriften. Wir haben in zwei Wochen über 7.000 gesammelt„, erklärt Eva Nemsov, Mitglied dieser Gruppe.
Eine Abstimmung mit ungewissem Ausgang
In seinem Büro im Rathaus ruft Stephen Fassbinder zur Ruhe auf. „Die Frage ist nicht, ob Flüchtlinge zu uns kommen. Die Frage ist, in welcher Form sie zu uns kommen und wie sie untergebracht werden. Wie können wir als Stadt diese Situation nutzen, weil wir mit einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert sind?Sagt Stefan Fassbinder.
In Greifswald war der Ausgang der Abstimmung ungewisser. „Meine Freundin kommt aus Kuba und ihr ist klar, dass jeder, der nach Kuba geht und sich dort schlecht benimmt, sofort gehen sollte!„, erklärt ein Mann, den man auf den Straßen von Greifswald kennengelernt hat. Auf die Frage, ob die Gesellschaft gespalten sei, antwortet eine Frau: „Ich werde nicht so weit gehen, aber es gibt zwei Seiten, und das stimmt„.
Zwei junge Syrer schieben ihre Fahrräder in der Fußgängerzone. Für sie steht fest: Mit dem Abitur in der Tasche geht es nächstes Jahr nach Dortmund auf die andere Seite des Landes.
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