Bei der Euro-Umstellung vor zwanzig Jahren erinnerte sich Alexander Volker an eines: „Der Preis hat sich über Nacht fast verdoppelt“, sagt die Ärztin, die in einem Bezirk östlich von Berlin lebt, zwischen Gelächter und Seufzer. In der frühen Morgenkälte der deutschen Hauptstadt, eine Tasse Kaffee in der Hand, erinnert er sich an den Wechselkurs, 1 Euro fast 2 D-Mark. „Einfach zu wechseln, aber die Preise waren hoch. Wir haben damit gerechnet, was nicht verwunderlich, aber trotzdem ärgerlich ist“, gibt der Westdeutsche zu, der sich beruflich in der deutschen Hauptstadt niedergelassen hat.
Wie Alexander Volker ist diese Stimmung auch zwanzig Jahre nach Einführung der europäischen Einheitswährung in der Bevölkerung noch sehr stark ausgeprägt. Laut einer Dezember-Umfrage der Fernsehsender RTL/NTV finden 69 % der Deutschen, dass das Leben mit dem Euro zu teuer ist. Die höchste Quote liegt zehn Punkte niedriger als im Jahr 2011.
Schon vor der Einführung des Euro im Jahr 2002 herrschten im Land Ängste vor einer hohen Inflation. Die neue Währung erhielt den Spitznamen „Duro“, was für Euro und Euro steht und Teuer („Lieber“, auf Deutsch). Die Umstellung auf eine einheitliche Währung hat laut Alexander Völker in keiner Weise proeuropäische Stimmungen geweckt. „Ich fühlte mich als Teil einer größeren Gemeinschaft und ein paar Europäer mehr, aber dieses Zeichen steht für Heimat und den wirtschaftlichen Erfolg des Nachkriegsdeutschlands.“
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Weniger Emotionen als in den 1990er Jahren
Für Heidi Medzer, die sich aus Berlin zurückgezogen hat, hat der Euro auch dazu beigetragen, dass sich die Menschen ein bisschen europäischer fühlen. „Das hat die Reise erleichtert“, fügt er hinzu. Machen Sie sich keine Sorgen mehr, Ihr Geld zu wechseln. Natürlich bin ich zufrieden. „Allerdings hat dieser sechzigjährige Mann aus dem Osten des Landes, der die sozialistische Herrschaft der ehemaligen GTR, die 2002 auf Euro umgestellt wurde, genoss, nicht den gleichen Geschmack wie die Marke und das Ende. DDR-Mark vom Juli 1990.
„Diese Passage ist sehr wichtig, emotional überladen. Sie symbolisiert Wiedervereinigung, Sicherheit und Veränderung in der Welt. Sie war stark. Sie war damals für viele ein Symbol und eine Veränderung. Wir haben die Währungsumstellung schon genossen, daher war es weniger aufregend“, sagte der Berliner.
Die Umstellung auf eine einheitliche Währung und das Verschwinden des Symbols der wirtschaftlichen Stabilität des Landes haben vor 20 Jahren bei den Deutschen Argwohn erregt, von denen 49 % glaubten, dass die neue europäische Währung kein Wachstum schaffen würde. Nach zwei Jahrzehnten wird das Urteil geringer ausfallen, auch wenn die Zweifel bestehen bleiben. Die D-Mark sei sehr konstant, erinnerte sich Heidi an Metzger. „Durch den Eintritt in eine große Währungsgemeinschaft sind wir von der Leistung anderer Länder abhängig, und wenn es ihnen schlecht geht, betrifft es uns. Ich denke, die Situation ist derzeit akzeptabel, aber nichts ist in Stein gemeißelt“, sagte er.
Nostalgie nach rechts und Osten
Auch Dr. Alexander Volcker war anwesend. „Ich denke, Deutschland hat sehr vom Euro profitiert. Als Exportland profitiert es von einer stabilen Währung, aber wir mussten auch für schwächere Euroländer wie Griechenland bezahlen. Am Ende sind wir nicht die Verlierer, aber es gibt“ viele Einschränkungen.
Zwei Jahrzehnte nach Einführung der Einheitswährung will ein Drittel der Deutschen die Mark zurück. Wenn die Nostalgie nachlässt (2005 wollten 56% der Deutschen ein Ende des Euro), bleibt sie bei den Anhängern der rechtsextremen Partei Deutschlands und im Osten des Landes stark.
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