Holger Winterstein, der in Thüringen gewählt wurde, gab zu, dass seine Geste „dumm“ war, beharrte jedoch darauf, dass die empörten Posts vor allem gegen seine Partei gerichtet waren, nicht gegen seine Person.
In Deutschland leidet die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) immer noch unter den Aktionen eines ihrer Mitglieder. Einer ihrer Mitglieder, Holger Winterstein, wurde lächelnd mit ausgestreckten Armen vor einem Denkmal für ermordete Juden fotografiert, nachdem die politische Partei am Sonntag in Berlin eine Demonstration gegen die Energiepolitik des Landes organisiert hatte. Aus Europa, in die deutsche Hauptstadt.
„Das Der Zeitgeist (Intellektuelle Theorie einer Epoche in Deutschland) ist nur ein vorübergehendes Ereignis“, schreibt Holger Winterstein in der Bildunterschrift. Eine kaum verhüllte Kritik an der deutschen Erinnerungspolitik, die die schändlichen Momente ihrer Vergangenheit benennen will.
Die Verbreitung dieses Fotos, das in sozialen Netzwerken weit verbreitet wurde, löste viele Reaktionen aus. Viele Stimmen wurden laut, um die Geste der gewählten AfD zu verurteilen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach antwortete auf Twitter: „Es ist widerlich. Es ist traurig, besonders für das Parlament.“
„Dein Name wird bald vergessen sein“
Ron Prosser, Israels Botschafter in Berlin, empfand den in Thüringen lokal gewählten Holger Winterstein als „demütigend für sich und seine Partei“.
„Genießen Sie Ihre wenigen Momente beschämenden Ruhms, und Ihr Name wird bald vergessen sein. Die heiligen Seelen, deren auf diesem Denkmal gedacht wird, werden niemals vergessen werden“, fuhr der Botschafter fort.
Kontaktiert von Deutsche Medien MDR, Holger Winterstein gab zu, dass das Fotografieren „sehr dumm von ihm“ war, beharrte jedoch darauf, dass der Skandal, den es verursachte, eigentlich nur ein Trick war, um seine Partei, die AfD, anzugreifen. Er ist am Mittwoch als Vizepräsident des Zoenberg-Landesverbandes zurückgetreten.
Die rechtsextreme Partei versprach ihrerseits Sanktionen gegen den gewählten Beamten und seine „äußerst respektlose Haltung“. Björn Höcke, eine der Schlüsselfiguren der AfD in Thüringen, hatte das Denkmal für die ermordeten Juden Europas bereits 2016 zum „Denkmal der Schande“ erklärt.
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