Dezember 28, 2024

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Ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen ist die Situation immer noch „gefährlich“.

Ein Jahr nach den verheerenden Überschwemmungen ist die Situation immer noch „gefährlich“.

In der Gemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler herrscht weiterhin Unruhe Deutsch Durch zerstört im vergangenen Juli Flut. Mit 18.000 Betroffenen, mehr als der Hälfte der Bevölkerung, hat die Thermenstadt einen hohen Preis bezahlt. Tödliches Unwetter trifft Teile Westdeutschlands Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021. Anlässlich des Gedenkens an die Tragödie findet am Donnerstag ein Ortstermin der Kanzlerin statt Olaf Scholes.

Bürgermeister Guido Ortén kann von Trümmern befreite Straßen und Schlickberge präsentieren, die von den Wellen getragen wurden, die seine Gemeinde verschlungen haben. Aber es werde „mehr Zeit brauchen“, um zur Normalität zurückzukehren, erklärt er der Presse aus seiner Stadt, die wie eine Baustelle unter freiem Himmel aussieht. „Wir haben immer noch provisorische Infrastruktur, provisorische Kindergärten, provisorische Schulen, provisorische Straßen, um das Leben zu ermöglichen“, erklärt der gewählte Beamte.

„Die Situation ist so gefährlich wie vor einem Jahr.“

Keine der 18 Brücken über die Ahr ist unbenutzbar. Drei Fußgängerbrücken ersetzen sie vorübergehend. Die Narben der Überschwemmungen sind überall sichtbar an bröckelnden Straßenrändern oder an vom aufsteigenden Wasser gezeichneten Mauern. Wenn die Behörden den Wiederaufbau beschleunigen wollen, stehen sie auch unter Druck, die Menschen vor künftigen Überschwemmungen zu schützen. Im Moment „leben wir in einer Gefahrensituation wie vor einem Jahr“, glaubt Guido Orten, was vor allem bei sich ankündigendem Schlechtwetter für erheblichen Stress sorgt.

Die Katastrophe forderte in Deutschland 185 Menschenleben, davon allein 134 im Ahrtal, das sich vierzig Kilometer von Bonn entfernt windet. Bad Neuenahr-Arweiler weiß, dass extreme Wetterereignisse aufgrund der globalen Erwärmung zunehmen. Der Bürgermeister bedauert, dass der Hochwasserschutz Gegenstand endloser Debatten zwischen den Verwaltungsebenen ist. Er erklärt, dass in hochwassergefährdeten Gebieten im vergangenen Jahr zerstörte Häuser nicht wieder aufgebaut werden dürfen, beschädigte aber repariert werden können. Eine lächerliche Situation.

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Ein „Gefühl der Hilflosigkeit“

In den Büros der Verwaltungen herrscht Stau: 1.400 Anträge auf Wiederaufbauhilfe muss Bad Neuenahr-Ahrweiler bis zum kommenden Sommer stellen. „Da kommen wir nicht ran“, warnt Guido Orthen, dessen städtische Mannschaften zwar gestärkt, aber „am Ende ihrer Kräfte“ sind. Nach einem Jahr Leben im „Ausnahmezustand“ stellt der Auserwählte eine wachsende „Unzufriedenheit“ und ein „Gefühl der Hilflosigkeit“ fest. Seit der Tragödie von Bad Neunahr-Arweiler sind mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen. In Rheinland-Pfalz der konservative Abgeordnete Horst Keys, zitiert im General Anzeiger, sagte, 500 Millionen Euro der geplanten 15 Milliarden Hilfe seien „eine Schande für die Opfer“ gewesen. Im benachbarten Nordrhein-Westfalen wurden aus einem 12,3-Milliarden-Budget 1,6 Milliarden Euro Arbeitsplätze bewilligt.

Vor der baufälligen Fassade eines ehemaligen Heims für psychisch Kranke in Sinzig, 15 Kilometer von Ahrweiler entfernt, erinnern Kerzen an die 12 Bewohner, die in der Flut ertrunken sind. Der Verein, der die Struktur verwaltet hat, sucht noch nach Grundstücken, um eine neue Unterkunft zu bauen. „Unsere Kontakte zum Rathaus und zur Verwaltung fruchten noch immer nicht“, bedauert Ulrich von Peper, Vorsitzender des Vereins „Lebenshilfe“.

Unter denen, die versuchen, ein lebenswertes tägliches Leben zu führen, kommt die Hilfe nur langsam und die Wut steigt mit dem Gefühl, ohne Würde behandelt zu werden. „Wir wollen aus deutscher Sicht sein (…) Wir haben den Eindruck, dass alles auf der Welt wichtiger ist als das, was hier in Deutschland passiert“, beklagt Iris Mun-Busho in ihrem Haus, dessen Erdgeschoss noch darunter liegt . Konstruktion. Mit ihrem Mann gründete sie den Verein „Das Ahrtal steigt“ („Das Ahrtal Steth Off“), der viele Demonstrationen organisierte. „Niemand hat das Ahrtal und andere Gebiete vergessen“, versicherte die Landrätin Rheinland-Pfalz Malu Dreyer kürzlich der Öffentlichkeit und skizzierte das Ausmaß des Wiederaufbaus.

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