Tribun. Es ist die ständige Leidenschaft der französischen Elite: Der Versuch, sich an das deutsche Modell des Rheinkapitalismus zu gewöhnen, seine Berufsausbildung, seinen Export-KMU, seine Unternehmensführung und letztendlich seine Produktionskompetenz zu kopieren. Leider waren nicht alle diese Bemühungen erfolgreich. In einer Zeit, in der die Ankunft eines neuen Bündnisses in Berlin die Möglichkeit einer neuen deutsch-französischen „Vereinigung“ nahelegt, muss man verstehen, warum.
Aus der Zeit des Wiederaufbaus und der Modernisierung nach dem Zweiten Weltkrieg ergaben sich große Unterschiede zwischen den beiden Rheinufern, unter anderem das Schwergewicht der Industrie in Deutschland und der Landwirtschaft in Frankreich. . Zugegeben, die Schaffung des Binnenmarktes seit 1986 hat das Wachstum der beiden Volkswirtschaften beflügelt, die sich inzwischen angenähert haben.
Die Schaffung einer einheitlichen Währung im Jahr 1999 änderte jedoch die Situation, da der Euro tatsächlich auf eine Vertiefung besonderer Vorteile für jedes Land drängte: Die deutsche Industrie florierte aufgrund des Binnenmarktes und der Exporte nach China. Die andere Rheinseite.
Zwei verschiedene Entwicklungsmodi
Der Widerstand zwischen dem nachhaltigen und großen Überschuss der einen Handelsbilanz und der langsamen, aber kontinuierlichen Erosion der Wettbewerbsfähigkeit der anderen unterstreicht die Tatsache, dass die beiden Volkswirtschaften zwei unterschiedliche Entwicklungsweisen verfolgen: Die erste basiert auf dem Export von hoher Wertschöpfung. Fertigwaren, Inlandsverbrauch an zweiter Stelle.
Tatsächlich verstärken sich diese beiden Regime gegenseitig: Deutschlands Binnenkonsum wächst stärker als das schwache Wachstum, und Frankreich sieht sich zunehmender Konkurrenz aufgrund der Schwäche seiner Produktionsstruktur ausgesetzt. Dieser bleibende Unterschied bezieht sich auf zwei unterschiedliche Perspektiven auf das Verhältnis zwischen der politischen Sphäre und der wirtschaftlichen Sphäre.
Jenseits des Rheins dient nach wie vor der normale Liberalismus als Leitlinie für Regierungsentscheidungen: Die Stabilität des Rechtsstaats ist die Grundlage für Wohlstand und wirtschaftliche Vitalität. Auf dieser Seite herrscht das Primat der Politik, deren Ergebnisse optional sind und sich nicht in ein formalisiertes und unveränderliches Regelwerk einordnen lassen.
In Deutschland die Suche nach Debatte und Kompromiss
Die Epidemiologie hat die Aufhebung dieser Regeln zur Zufriedenheit Frankreichs legitimiert. Die von Olaf Scholes geführte Koalition wird es jedoch nicht versäumen, die Frage nach ihrer Anwendung oder ihrer Reform erneut zu stellen.
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