Frankfurt (awp/afp) – Die Stimmung der deutschen Verbraucher dürfte laut einem am Mittwoch veröffentlichten GfK-Barometer im Juli zum ersten Mal seit neun Monaten sinken, geschwächt durch die Inflation und den Wunsch der Haushalte, mehr zu sparen.
Laut einem überarbeiteten Indikator für Juni prognostiziert die Agentur einen Index von -25,4 Punkten im Juli, was einem Rückgang um einen Punkt innerhalb eines Monats entspricht, sagte er in einer Pressemitteilung.
Dies ist der erste Rückgang seit Oktober 2022, als der Indikator -42,8 Punkte anzeigte.
„Nach acht Anstiegen in Folge muss das Konsumklima den ersten Rückschlag verkraften. Die anhaltend hohen Inflationsraten von derzeit rund 6 % zehren an der Kaufkraft der privaten Haushalte und verhindern, dass der private Konsum zu einem positiven Ergebnis beiträgt“, stellt Rolf Burkl fest. Experte von GfK.
Der Rückgang ist auf einen erneuten Anstieg der Sparneigung der privaten Haushalte zurückzuführen, die laut GFK um 5 Punkte stieg.
Auch ein Maß für die Gewinnerwartungen ist zum ersten Mal seit neun Monaten gesunken, trotz der Lohnerhöhungen, die die Gewerkschaften in diesem Winter in der Industrie und im Dienstleistungssektor durchgesetzt haben.
„Angesichts der anhaltend hohen Inflationsraten müssen die Haushalte in diesem Jahr reale Einkommenseinbußen hinnehmen, die voraussichtlich nicht vollständig durch tarifvertragliche Lohnerhöhungen ausgeglichen werden können“, so die GfK. erklärt in einer Pressemitteilung.
Das Klima wird durch die Debatte innerhalb der Koalitionsregierung über einen Entwurf eines „Heizungsgesetzes“ beunruhigt, der die Eigentümer beunruhigt, wenn die Installation von Geräten mit sauberem Heizöl oder Gas ab 2024 zugunsten von Heizungen mit erneuerbaren Energien verboten wird. Daher befürchten sie mögliche Kosten und planen, ihre Einkäufe zu drosseln.
Schließlich sind die Verbraucher besorgt über die Nachhaltigkeit der restriktiven Politik der Europäischen Zentralbank.
„Wenn die Leitzinsen sehr kurzfristig zu stark ansteigen, besteht die Gefahr, dass die Investitionstätigkeit der Wirtschaft stark geschwächt wird und Deutschland in eine Rezession abrutscht“, analysierte GFK.
Die meisten deutschen Wirtschaftsinstitute haben ihre Prognosen in den letzten Wochen nach unten korrigiert und alle rechnen mit einer Rezession im Jahr 2023. Lediglich die Bundesregierung rechnet laut ihrer letzten Prognose vom April mit einem Wachstum von 0,4 % im Jahr 2023.
afp/ol
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