Oktober 18, 2024

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Der niederländische Premierminister übt Druck auf Deutschland aus, TenneT Deutschland zu übernehmen

Der Prozess der Übernahme von TenneT Deutschland durch die deutsche Regierung hat sich über fast zwei Jahre hingezogen und zu wachsenden Spannungen zwischen der niederländischen und der deutschen Regierung geführt. Laut Auszügen aus einem Brief, den Reuters vom 17. Mai eingesehen hatte, äußerte der niederländische Premierminister Mark Rutte seine Frustration darüber, dass Berlin trotz mehrerer Hinweise und Zusicherungen aus verschiedenen Teilen der deutschen Regierung kein konkretes Angebot vorlegte.

Eine strategische Transaktion für Deutschland

Die Übernahme von TenneT Deutschland im Wert von 20 bis 25 Milliarden Euro ist für Deutschland von strategischer Bedeutung. Nach der europäischen Energiekrise und dem Abbruch der Energiebeziehungen zu Russland will Berlin seine Kontrolle über wichtige Energieinfrastrukturen stärken und die Energiewende beschleunigen. Tatsächlich nimmt Kohle im deutschen Energiemix immer noch einen sehr großen Platz ein. Berlin hat Hunderte Milliarden Euro ausgegeben, um seine Zulieferer zu unterstützen und seine Industrie vor steigenden Energiekosten zu schützen.

Differenzen innerhalb des deutschen Bündnisses

Allerdings erschwerten Preisunterschiede, Haushaltsprobleme Deutschlands und Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Berliner Regierungskoalition den Verkauf. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner ist skeptisch, was die Möglichkeit eines künftigen Weiterverkaufs der Dennett-Aktien Berlins an Privatanleger angeht.
Mark Rutte, der diesen Monat mit der Ankunft einer neuen rechten Regierung aus dem Amt scheiden wird, drängt darauf, dass vor dem 1. Juli eine Einigung erzielt wird, wenn Berlin einen vorläufigen Haushalt für 2025 vorlegen muss. Sollte es zu keiner Einigung kommen, planen die Niederlande, TenneT Deutschland ganz oder teilweise an private Investoren zu verkaufen, da es in den Niederlanden an politischer Unterstützung fehlt, Eigentümer des größten Stromnetzes Deutschlands zu bleiben.

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Deutschland hält sich in der Hoffnung auf niedrigere Preise zurück

Deutschland wiederum erhofft sich aufgrund steigender Zinsen und sinkender Netzeinnahmen niedrigere Preise, was es für die Niederlande voraussichtlich schwieriger machen wird, private Investoren für diese Vermögenswerte zu finden. Eine alternative Struktur wäre eine deutsche Minderheitsbeteiligung an TenneT Deutschland statt einer vollständigen Übernahme.
Unterdessen bestätigt TenneT, dass es ernsthafte Diskussionen über Alternativen zum vollständigen Verkauf seiner deutschen Tochtergesellschaft in Berlin gibt, obwohl diese Option weiterhin das bevorzugte Ergebnis ist. Das Unternehmen rechnet mit Fortschritten in den nächsten drei Wochen. Diese strategische Übernahme Deutschlands und der Energiewende in Europa liegt auf Eis, da die Spannungen zwischen den beiden Ländern seit Monaten zunehmen.