Die deutsche Regierung erwägt die Übernahme einer vorübergehenden Mehrheitsbeteiligung an der Mayer Werft, einem der weltweit führenden Schiffbauer, um das Unternehmen zu unterstützen, teilten mit der Angelegenheit vertraute Quellen Reuters am Donnerstag mit.
Das Unternehmen hat ausstehende Aufträge, unter anderem vom US-Unterhaltungskonzern Disney, muss jedoch aufgrund der verzögerten Auswirkungen der geringeren Nachfrage während der Pandemie fast 2,8 Milliarden Euro (3,1 Milliarden US-Dollar) zur Finanzierung seiner Geschäftstätigkeit aufbringen.
Bundeskanzler Olaf Scholes und Mitglieder der niedersächsischen Landesregierung, in der sich die mehr als 200 Jahre alte Werft befindet, werden die Nachricht voraussichtlich am späten Donnerstag bei einem Treffen mit Mitarbeitern überbringen, teilten die Quellen mit.
Herr. Quellen sagten, die Regierung von Scholz, die Regierung und die Familie, der das Unternehmen gehört, hätten sich grundsätzlich geeinigt und die Kernpunkte des Deals definiert.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wollte am Donnerstag keine Einzelheiten zu den Gesprächen der Regierung mit der Meyer-Werft nennen, sagte jedoch, dass Lösungen in Sicht seien.
„Im Wirtschaftsministerium haben wir in den letzten Wochen intensiv an Lösungen gearbeitet, Lösungen sind möglich“, sagte er und lobte die Meyer-Werft als produzierendes Unternehmen mit langer Tradition.
Die Zentralregierung äußerte sich hierzu nicht konkret und erwähnte lediglich die laufenden Verhandlungen. Ein Sprecher des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums lehnte eine Stellungnahme ab.
Bund und Länder wollen 400 Millionen Euro an Eigenkapital bereitstellen, Bankkredite sichern und vorübergehend mindestens 80 Prozent der Werft übernehmen, hieß es. Nach allen Einzelheiten erwarte man die Zustimmung des Bundes- und Kommunalparlaments zu diesen Maßnahmen. Die Arbeit wurde erledigt.
Teil des Deals war ein Vorkaufsrecht für die Familie Mayer im Falle einer künftigen Staatsübernahme.
„Durch das geplante Engagement von Bund und Ländern werden nicht nur die Standorte Papenburg und Rostock, sondern wichtige Teile der Schiffbauindustrie in ganz Deutschland gerettet“, sagte Daniel Friedrich von der IG Metall.
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