Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa wird am Dienstag aufgrund eines Streikaufrufs ihres Bodenpersonals wegen Gehaltsverhandlungen voraussichtlich nur 10–20 % ihrer Linienflüge durchführen.
„Wir gehen derzeit davon aus, dass wir nur etwa 10 bis 20 Prozent des Flugplans der Lufthansa-Airline bedienen können“, sagte Lufthansa, Europas größte Airline-Gruppe, auf ihrer Website.
Der Streik habe am Dienstag um 4 Uhr morgens begonnen und werde bis Mittwoch 7.10 Uhr dauern, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.
100.000 Passagiere waren betroffen
Nach Angaben der Lufthansa sind 100.000 Passagiere an den Flughäfen Frankfurt am Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart vom Warnstreik betroffen.
Verdi hat im Rahmen eines Streits um die Gehälter von 25.000 Mitarbeitern, von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung, zu einem neuen Streik aufgerufen.
Die Gewerkschaft rechnet mit einer starken Beteiligung: „Der Streikwille ist enorm“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Dienstagmorgen.
Inflation ausgleichen
Ein früherer Streik Anfang Februar war so erfolgreich, dass fast 90 % der ursprünglich von der Gruppe geplanten Flüge gestrichen wurden.
Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent, mindestens 500 Euro sofort auszuzahlende Monatslohnabrechnungen und eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.
Ziel ist es, die Inflation in Deutschland der vergangenen Jahre auszugleichen, die im vergangenen Jahr bei 5,9 % und im Jahr 2022 bei 6,9 % lag.
Das Unternehmen schlägt seinerseits eine Erhöhung um 4 % im Dezember vor, gefolgt von einer Erhöhung um 5,5 % im Februar 2025, und akzeptiert damit den von der Gewerkschaft geforderten Inflationsbonus.
Piloten bekamen eine Gehaltserhöhung, nicht Bodenpersonal
„Jeder Mitarbeiter wird direkt und dauerhaft mehr Geld in der Tasche haben“, plädierte die Gruppe.
Laut Verdi sehr wenig. Marvin Rezinski beklagte, dass „die Gruppe ihren Piloten zwar zweistellige Gehaltszahlungen gewährt“, das Bodenpersonal jedoch „nicht für die Inflation entschädigt wird“.
Er geht davon aus, dass „Lufthansa ihr Angebot deutlich verbessern wird“, wenn die Verhandlungen am Mittwoch wieder aufgenommen werden.
Deutschland steht vor einer Streikwelle, die vor allem den Transportsektor, aber auch die Industrie und den Dienstleistungssektor betrifft, wo die Arbeitnehmer die vorgeschlagenen Lohnerhöhungen aufgrund steigender Preise ab 2022 für unzureichend halten.
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